Im Wechselbad der Gefühle
Bücher über die Wendezeit 1989/90 gibt es inzwischen viele. Zeitzeugen blicken auf die friedliche Revolution zurück, erinnern sich an die Tage der Freude, der Angst und der gemischten Gefühle. Zu ihnen gehört nun auch Günter Wriedt. In der Zeit der Wende war der Autor für 70 Tage Bürgermeister. „In einer Funktion, die sich wohl in solchen Zeiten keiner wünscht - auch ich nicht", bekennt er freimütig. Es ist die Sicht eines Zeitzeugens, der nicht nur mittendrin war in diesem Prozess, sondern der auch in der Verantwortung stand. Zwanzig Jahre nach der Wende wirft Günter Wriedt einen selbstbewussten Blick zurück. Gerade das macht die Einmaligkeit dieses Buches aus. Sicher wird manch Leser anderer Meinung als der Autor sein, eins muss aber Günter Wriedt jeder bestätigen, seine Offenheit und Ehrlichkeit über diese Zeit in einer sehr persönlichen Art und Weise zu berichten. Es ist ein Buch für seine Zella-Mehliser, doch gleichzeitig auch ein einmaliges Zeitdokument, dass besonders für unsere Nachfahren von großem Interesse sein wird.