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Museum Zella-Mehlis

Willkommen

Zella-Mehlis ist reich an Geschichte!

Die Museen der Stadt Zella-Mehlis vereinen mit dem Stadtmuseum in der Beschußanstalt », dem Technikmuseum Gesenkschmiede » und dem Heimatmuseum Benshausen » eine museale Erlebnis- und Bildungswelt in den Bereichen Stadtgeschichte, Kulturgeschichte, Industriegeschichte, Technikgeschichte und Volkskunde.
Erfahren Sie mehr über die Vergangenheit der Stadt, über deren Berühmtheiten, über Erfindungen, sportliche sowie technische Besonderheiten und lernen Sie Zella-Mehlis und Benshausen von einer anderen Seite kennen!
Viele meinen, nachdem sie ein Stadt- oder Heimatmuseum besucht haben, kennen sie alle, weil sie sich oft ähneln ... unsere Museen sind anders!  Kommen Sie uns besuchen und Sie werden überrascht sein, wie ein Museum sein kann, klar gegliedert, informativ, interessant gestaltet ... und Sie werden dann wissen, was die Welt ohne Zella-Mehlis wäre – undenkbar!

Neuigkeiten

Objekt des Monats Juni 2024 – Innungslade

ODM Innungslade

Unser Objekt des Monats Juni 2024 stammt aus der Sammlung des ehemaligen Waffen- und Kleineisenmuseums, das nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs unter anderem von amerikanischen Besatzungssoldaten geplündert wurde. Dessen Restbestände bildeten einen Teil der Sammlung, die ab den 1950er Jahren für das neu entstehende Heimatmuseum zusammengetragen wurde und heute im Ausstellungsbereich Büchsenmacherhandwerk des Stadtmuseums in der Beschußanstalt zu sehen ist. Es handelt sich um die Lade der Zellaer Büchsenmacherinnung von 1762.

Die älteste Büchsenmacherinnung unseres Gebietes wurde 1563 in Suhl für die Grafschaft Henneberg gegründet. Wie die Büchsenmacher, Schlosser und Rohrschmiede in Zella St. Blasii und Mehlis damals organisiert waren, ist weitgehend unbekannt. Unser Gebiet gehörte vor 1111 zum fränkischen Grabfeldgau und unterstand den Grafen von Henneberg. Durch umfangreiche und vielschichtige politische Entwicklungen wurde das Gebiet zeitweise gevierteilt.

Wegen des Fehlens eigener Innungen wurden sie von den privilegierten Suhler Handwerkern zunächst nicht anerkannt. Mit dem Beitritt zur Suhler Innung 1593 beruhigte sich die Situation. Doch schon bald traten die hiesigen Rohrschmiede aus der Suhler Innung aus und gründeten bis 1605 eine eigene. Wenige Jahre später spalteten sich auch die anderen Gewerke ab und organisierten sich in der 1629 bestätigten „Ehrbaren Gesellschaft des Büchsenmacher-, Schlosser-, Sporer-, Uhr- und Windenmacher-Handwerks zu Zella“, der auch die Mehliser angehörten. Bereits 1636 ist die Gründung einer eigenständigen Innung für das Schlosserhandwerk von Zella und Mehlis belegt. 1643 forderten die Mehliser eine eigene Innung, die aber wohl erst um 1800 gegründet wurde. Die beiden Ortsinnungen vereinigten die Büchsenmacher, Garniturmacher, Rohrmacher und -zieher, Rohrschlosser, Schlosser, Stecher und Systemmacher, im 19. Jahrhundert auch die Gelbgießer und Kurzwarenmacher, später auch die Werkzeugmacher. Sie bestanden bis 1931, als eine gemeinsame Innung gegründet wurde.

Innungsstempel
Stempel der Büchsenmacherinnungen von 1855, 1916 und 1935

Einer der wichtigsten Gegenstände einer Innung bzw. Zunft war zweifellos die Lade, die unter den verschiedensten Bezeichnungen wie Zunfttruhe, Zunftlade, Innungslade oder auch Amtslade etc. überliefert ist. Es handelt sich dabei um ein kastenförmiges, durch Inschriften und Embleme gekennzeichnetes Aufbewahrungsmöbel aus dem ehemaligen Besitz einer Innung bzw. Zunft. Sie diente nicht nur der Aufbewahrung wichtiger Dokumente und Wertgegenstände, sondern spielte auch eine wichtige Rolle bei Amtshandlungen und Zeremonien.

Aus dem Jahr 1855 ist ein Inventarverzeichnis der Zellaer Büchsenmacherinnung erhalten. Neben einer Lade sind darin weitere Besitztümer aufgelistet, u.a. ein Willkomm (Trinkbecher mit Meisterzeichen), ein Bierkrug aus Zinn, das Petschaft (Zunftsiegel), verschiedene Rechnungen und andere Dokumente.

Inventarverzeichnis
Inventar der Büchsenmacherinnung von 1855

Jahresrechnung
Rechnung der Innung für die Jahre 1765/66

Unsere Lade ist aus Holz gefertigt und außen komplett mit diversen Intarsienarbeiten verziert. Neben floralen Motiven befindet sich auf dem Deckel das Innungszeichen der Schlosser, Terzerol- und Windenmacher. Schloss, Scharniere und die beiden Griffe sind aus Eisen gefertigt.

Deckel
Deckel mit dem Innungszeichen

Bei Versammlungen der Innung wurde die Lade in feierlichem Zeremoniell von den beiden Innungsmeistern, von denen jeder einen Schlüssel besaß, mit den Worten: „Mit Gunst die Lade wird geöffnet. Ein jeder hüte sich vor Schaden“ geöffnet. Bei geöffneter Lade sieht man auf der Innenseite des Deckels über dem Zunftzeichen die Inschrift: „ober Meister J.J.St., ober Meister J.P.b., Altgesell Johann Valtin Schneider und Ladenschreiber Johann Veltin Diemar“ sowie die Jahreszahl „Anno Christy 1762“.

Solange die Truhe geöffnet war, war jeder Umtrunk und jedes böse Wort zu unterlasse, ebenso Karten- oder Würfelspiele, auch Waffen waren abzulegen. Sobald die Lade geöffnet war, hatte die Sitzung „Kraft und Macht“, das Schließen der Lade bedeutete die Unterbrechung oder das Ende der rechtskräftigen Sitzung. Bei geöffneter Lade wurden alle wichtigen Angelegenheiten der Zunft behandelt. Vor ihr wurde der Lehrling freigesprochen, der Geselle zum Meister ernannt und Streitigkeiten geschlichtet.

Zunftlade
Geöffnete Lade der Zellaer Büchsenmacher-Gesellschaft von 1762 (Foto: G. Halir)

Bei geöffneter Lade erkennt man links ein kleines geschlossenes Fach, das nur durch Verschieben eines versteckten Mechanismus geöffnet werden kann; hier wurde sicherlich das Siegel aufbewahrt. Ein weiterer versteckter Mechanismus ermöglicht es, eine der Seitenwände nach oben zu schieben; dadurch wird eine im Boden versteckte Schublade zugänglich, in der wahrscheinlich die wichtigsten Dokumente aufbewahrt wurden.

Die Lade wurde in der Regel im Haus des Obermeisters oder am Sitz der Innung aufbewahrt. Da sich die Zünfte und Innungen relativ kurz vor der Gründung von Museen auflösten oder sich nach neuen, modernen Regularien organisierten, nach denen die alten Bräuche nicht mehr gepflegt wurden, sind solche Zunft- und Innungsladen, so auch bei uns, in die Sammlungen von Stadt- und Heimatmuseen eingegangen. (ls)

Glossar

Museum

"Ein Museum ist eine nicht gewinnorientierte, dauerhafte Institution im Dienst der Gesellschaft, die materielles und immaterielles Erbe erforscht, sammelt, bewahrt, interpretiert und ausstellt. Öffentlich zugänglich, barrierefrei und inklusiv, fördern Museen Diversität und Nachhaltigkeit. Sie arbeiten und kommunizieren ethisch, professionell und partizipativ mit Communities. Museen ermöglichen vielfältige Erfahrungen hinsichtlich Bildung, Freude, Reflexion und Wissensaustausch."

ICOM-Museumsdefinition 2023

Zella-Mehlis verbindet
 

Aktuell

Herbstbasteln

Heimatmuseum geöffnet

Glühwein am Schmiedefeuer

Ausstellungen

Plakat

Sonderausstellung Industriegeschichte

Imagefilm Zella-Mehlis

Unsere Gäste sind immer wieder erstaunt, was man in unserer Stadt alles erleben kann: Spannende Entdeckungen im Technikmuseum Gesenkschmiede und im Stadtmuseum in der Beschußanstalt, beeindruckende Kunstwerke im Bürgerhaus, exotische Begegnungen im Meeresaquarium, naturwissenschaftliche Phänomene in der Explorata-Mitmachwelt, Badespaß in den Erlebnisfreibädern und vieles mehr! Ob Sie sich für Technik interessieren, Kunst und Kultur bevorzugen oder sich als Familie mit Ihren Kindern wohlfühlen möchten – Zella-Mehlis hat für viele Geschmäcker das passende Angebot!

 

Öffnungszeiten

Stadtmuseum in der Beschußanstalt und Technikmuseum Gesenkschmiede

Montag: 10.00 Uhr – 17.00 Uhr
Dienstag: 10.00 Uhr – 17.00 Uhr
Mittwoch: geschlossen
Donnerstag: 10.00 Uhr – 17.00 Uhr
Freitag: 10.00 Uhr – 17.00 Uhr
Samstag: 10.00 Uhr – 16.00 Uhr
Sonntag: 10.00 Uhr – 16.00 Uhr
Feiertags: 10.00 Uhr – 16.00 Uhr

An vier Tagen bleiben die Museen geschlossen:
Neujahr, Christi Himmelfahrt, Heiligabend und Silvester.

Heimatmuseum Benshausen

Das Heimatmuseum Benshausen hat 2024 voraussichtlich an folgenden Tagen von 14.00 – 17.00 Uhr geöffnet (Änderungen vorbehalten!):

14. Januar, 18. Februar, 10. März, 21. April, 19. Mai, 9. Juni, 14. Juli, 11. August, 8. September, 13. Oktober, 10. November, 8. Dezember

Besuche zu anderen Zeiten nur nach vorheriger Vereinbarung.
Eberhard und Erika Mann / Telefon: (03 68 43) 6 07 62

Sie finden uns auch auf Facebook!

 

Sie sind der 28721. Besucher seit dem 1. Januar 2024

 

Zella-Mehlis –
Historisch gewachsene Wirtschaftskraft

Zella-Mehlis kann auf eine bewegte und erfolgreiche Wirtschaftsgeschichte zurückblicken. Hier wurde der Lauf von internationalen Automarken beeinflusst, Weltkonzerne gegründet und dafür gesorgt, dass James Bond die Welt retten kann. Und auch heute finden sich hier Wirtschaftszweige, die man auf den ersten Blick nicht vermuten würde. Die Langversion dieses Filmes, welcher in Zusammenarbeit mit mamoni media » entstanden ist, können Sie im Technikmuseum Gesenkschmiede » sehen.

Partner/Kooperationen

Erlebnispark Meeresaquarium Explorata Mitmachwelt Galerie im Bürgerhaus Thüringer Wald Card Mehrkindfamilienkarte Thüringen Schmieden in der Gesenkschmiede

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