Die Titelseite zeigt die beiden Zella-Mehliser Stadtheiligen, St. Blasius und Magdalena, wie sie auch auf einigen Notgeldscheinen zu sehen sind.

In der Reihe „Zella-Mehliser heimatgeschichtliche Beiträge“, herausgegeben vom Geschichts- und Museumsverein Zella-Mehlis e.V., ist dieser Tage das Heft 9, mit dem Titel „Notgeld, Gutscheine und Marken aus Zella-Mehlis“ erschienen.

Der Autor Martin Sommer gibt darin auf 84 Seiten einen umfassenden und vollständigen Überblick über alle ihm bekannten Notgeld- und Gutscheinsorten sowie Bier- und Kontrollmarken, die seit Beginn des 19. Jahrhunderts bis in die jüngste Zeit in Zella-Mehlis erschienen sind.

Die fundiert recherchierte Broschüre mit zahlreichen, meist farbigen Abbildungen enthält viele Hintergrundinformationen zur Geschichte der einzelnen Ausgaben und ist ab sofort für nur 5 Euro im Stadtmuseum in der Beschußanstalt Zella-Mehlis, Anspelstraße 25, und im Online-Shop des Museums erhältlich.

Ein ganz besonderer Teil der Numismatik, sowohl in der wissenschaftlichen Betrachtung als auch in der Beschäftigung des Liebhabers, ist das Notgeld. In einem relativ kleinen historischen Zeitfenster ist das Notgeld ein regionalgeschichtliches Zeugnis, in dem Wirtschafts- und Kulturgeschichte in einer ungewöhnlichen Symbiose dargestellt sind.

Auch in Zella St. Blasii, Mehlis und Zella-Mehlis wurde Notgeld in verschiedenen Varianten ausgegeben. Eine Notgeldsammlung befindet sich im Museum in der Beschußanstalt in Zella-Mehlis. Im Zuge der musealen Arbeit und Forschung entstand die Idee, das vorhandene Wissen über die Notgeldausgaben aus Zella-Mehlis zusammenzutragen und im Rahmen der „Zella-Mehliser Heimatgeschichtlichen Beiträge“ Sammlern und historisch Interessierten zur Verfügung zu stellen.

Die gezielte Sichtung des bisher im Museum erarbeiteten Materials und der vorhandenen Sammlung erfolgte durch Frank Eiselt. Bei weiteren Recherchen stieß er auf das Buch von Martin Sommer „Rund um den Rennsteig, Teil 2 – ein neuer Katalog zum Notgeld im Thüringer Wald“.

In diesem Werk über das Notgeld verschiedener Thüringer Gemeinden ist Zella-Mehlis überproportional vertreten und sehr ausführlich behandelt. Im Kontakt mit Frank Eiselt konnte Herr Sommer seine bereits umfangreiche Bearbeitung des Zella-Mehliser Notgeldes durch Beiträge aus dem Museum ergänzen. Im Zuge des Austausches bot Herr Sommer an, aus seinem nun noch erweiterten Material zu Zella-Mehlis eine eigenständige Edition zum Zella-Mehliser Notgeld zu erarbeiten.

Zwei Seiten aus der Broschüre geben einen kleinen Einblick in das, was den Leser erwartet.

Insgesamt ist es gelungen, eine abgerundete, umfassende Abhandlung über das Notgeld aus Zella-Mehlis zu erarbeiten und damit das Wissen über diesen hochinteressanten Teil der Numismatik zu bündeln, zu erhalten und der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen.

Der Geschichts- und Museumsverein Zella-Mehlis e.V. dankt Herrn Martin Sommer für die Erarbeitung dieses Werkes und den Mitarbeitern der Museen der Stadt Zella-Mehlis für die Initiierung und Mitwirkung.