Führungen, Feste, Rallyes, Kurse, Sonderausstellungen: Im Jahr 2024 standen die unterschiedlichsten Aktivitäten auf dem Programm unserer Museen. Insgesamt zählten wir 6297 (1376 Kinder) Besucher in den drei städtischen Museen. 2070 (643 Kinder) Interessierte fanden den Weg in unser Stadtmuseum, 3350 (662 Kinder) in die Gesenkschmiede und 234 (71 Kinder) in das Heimatmuseum Benshausen.

Insgesamt wurden 94 Veranstaltungen durch das kleine Museumsteam, teilweise mit Vereinsunterstützung, durchgeführt. Allein vom Museumsteam wurden 78 Führungen in den Museen realisiert. Nur mit Unterstützung des Fördervereins gelang es, die zehn größeren Veranstaltungen zu organisieren. Zusätzlich wurden, über einen externen Anbieter, in der Gesenkschmiede insgesamt 17, zum Teil mehrtägige, Schmiedekurse mit etwa 35 Teilnehmern absolviert. An den insgesamt 160 Rallyes im Stadtmuseum und in der Gesenkschmiede nahmen etwa 250 Kinder teil. Die Altersspanne der Teilnehmenden reichte von 6 bis 17 Jahren, wobei die meisten so zwischen 8 und 10 Jahre alt waren. Die Kinder kamen aus allen Teilen Deutschlands, im Stadtmuseum größtenteils Zella-Mehlis, aber auch Suhl und Umgebung, gefolgt von Erfurt, Leipzig, Halle und auch eine Gruppe ukrainischer Kinder waren engagiert unterwegs.

Neben den Erfolgen gab es auch einige Einschränkungen zu verkraften. Zwar konnte die durch längere Krankheit ausgefallene Mitarbeiterin ab September ihren Dienst wieder aufnehmen, aber eine andere Mitarbeiterin überraschte uns Anfang des Jahres mit Nachwuchs und anschließender Elternzeit. Durch eine kurzfristige Ausschreibung konnte jedoch ab Mitte des Jahres mit Herrn André Diller aus Suhl eine Elternzeitvertretung gefunden werden. Zum Ende des Jahres zogen sich Erika und Eberhard Mann aus Altersgründen aus ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit im Heimatmuseum Benshausen zurück. Hier wird nach einer Lösung gesucht, es gibt bereits Ideen, die hoffentlich im Laufe des Jahres 2025 umgesetzt werden können, um regelmäßige Öffnungszeiten anbieten zu können. Durch diese Turbulenzen wurde das verbliebene Museumsteam stärker beansprucht, so dass nicht alle gesteckten Ziele erreicht werden konnten, ja zeitweise mussten die Öffnungszeiten zwischen April und September drastisch reduziert werden, so dass rund ein Drittel weniger Öffnungstage zu verzeichnen waren.

Nachdem der Geschichts- und Museumsverein ab 2023 das Erbe des ehemaligen Fördervereins Gesenkschmiede übernommen hatte, konnten auch 2024 alle bisherigen Veranstaltungen im Technikmuseum Gesenkschmiede erfolgreich weitergeführt werden.

Veranstaltungen (Auswahl) in den Museen:

• 15. Februar Gastgeber und Unterstützer der „Eddy-Tour“ in Zella-Mehlis. Eddy ist das Maskottchen der Explorata-Mitmachwelt.

 
Das Maskottchen Eddy der Explorata Mitmachwelt zu Besuch in den Museen.

• 24. März Osterbasteln im Stadtmuseum: Eine Woche vor Ostern fand zum ersten Mal eine Oster-Bastelaktion im Stadtmuseum in der Beschußanstalt statt. Im Vereinskeller wurde hierfür alles österlich geschmückt und der Raum für viele kleine und große Bastelfans vorbereitet. Und es kamen tatsächlich viele Kinder mit ihren Angehörigen, um in geselliger Runde bunte Basteleien fürs Osterfest anzufertigen, die dann entweder als Dekoration im eigenen Zuhause oder als kleine Ostergeschenke für die Lieben verwendet werden konnten.
• 19. Mai, Internationaler Museumstag: Im Stadtmuseum freier Eintritt, mit Programm. Es fanden wieder die beliebten Führungen hinter die Kulissen des Museumsbetriebs statt, die Kinder konnten mit der Museumsrallye auf eigene Entdeckungsreisen gehen und dabei einen kleinen Preis gewinnen, der Geschichts- und Museumsverein übernahm in bewährter Weise die kulinarische Verpflegung der Besucher. Im Technikmuseum boten die Mitglieder Geschichts- und Museumsvereins ganztägig Maschinenvorführungen und allerhand Wissenswertes zur Gesenkschmiede an. Zudem gab es am Nachmittag frischen Kaffee und hausgebackenen Kuchen. Auch hier gab es die Möglichkeit mit einer Rallye und dem Maskottchen Schmiedehannes das Museum zu erkunden. Im Heimatmuseum freier Eintritt, Auskünfte und Sonderführungen wurden durch Erika und Eberhard Mann mit Unterstützung des Thüringerwald-Vereins Benshausen organisiert und angeboten.

Eberhard Mann im Gespräch mit Besuchern des Heimatmuseums.

• 17. August, Schmiedefest: Vorführung der historischen Maschinen, Schauschmieden, kulinarischer Verpflegung der Besucher, Musik und diversen Angebote für Kinder. Ab diesem Jahr übernahm der Geschichts- und Museumsverein die Organisation und Ausrichtung des traditionellen Festes. Die musikalische Umrahmung besorgte das Duo Corbside Chat aus Zella-Mehlis.
• 7.-8. September, Stadtfest, Tag des offenen Denkmals: Im Stadtmuseum in der Beschußanstalt fanden an beiden Tagen besondere Führungen hinter die Kulissen statt. Bei einer kleinen Museumsrallye konnten Kinder und ihre Familien, gemeinsam mit Burni, auf Entdeckungsreise durch die Ausstellungen des Stadtmuseums in der Beschußanstalt gehen. In bewährter Weise sorgte der Geschichts- und Museumsverein Zella-Mehlis e. V. in und um das Stadtmuseum für Unterhaltung und das leibliche Wohl, u. a. mit einem kleinen Hausflohmarkt und Handwerksvorführungen. Die Besucher konnten in der Ausstellung zu „100 Jahre Regenberghütte“ den Film: „Wo die Geselligkeit zu Hause ist – Die Berghütten von Zella-Mehlis“ ansehen. Zu einem musikalischen Mitmachabend lud der Museumsverein am Samstag in die „Kellerwirtschaft“ des Stadtmuseums ein, wo die Gäste sind eingeladen waren, mitzusingen und mitzuspielen. Auch im Technikmuseum Gesenkschmiede waren Familien an beiden Tagen herzlich eingeladen, gemeinsam mit dem Schmiedehannes, dem Maskottchen der Schmiede, bei einer Museumsrallye auf Entdeckungsreise zu gehen. Dies war auch eine gute Gelegenheit zum Besuch der Ausstellung „Industriegeschichte Zella-Mehlis“ wo der Film: „Historisch gewachsene Wirtschaftskraft“ angeschaut werden kann. Am Sonntag konnte man das Heimatmuseum in Benshausen bei freiem Eintritt besichtigen. Das Ehepaar Eberhard und Erika Mann boten wieder viele Informationen rund um die Benshäuser Historie. Unterstützt wurden sie von Mitgliedern des Thüringerwald-Vereins Benshausen, die wieder lecker Kaffee und Kuchen boten. 

Musikalischer Mitmachabend in der Kellerwirtschaft des Stadtmuseums.

•  10. November, Herbst-basteln im Stadtmuseum: Wie schon zur Oster-Bastel-Premiere angekündigt, fand zum ersten Mal eine Herbst-Bastel-Aktion statt. Da die Terminkalender vor Weihnachten immer überquellen, hatte sich das Museumsteam überlegt, ein anderes Bastelmotto zu finden. St. Martin stand vor der Tür und beim Glühwein am Schmiedefeuer gibt es auch immer einen Laternenumzug. So lag es nahe, das Angenehme mit dem Nützlichen zu verbinden und Laternen zu basteln.
• 16. November, Glühwein am Schmiedefeuer: mit dem beliebten Fackelzug durch das Lubenbachtal, Schauschmieden und Maschinenvorführungen, kulinarische Verpflegung der Besucher, alles im festlich beleuchtetem Ambiente der Gesenkschmiede.
• 25. November bis 1. Dezember Jubiläumswoche 20 Jahre Stadtmuseum: Aufgrund der knappen Personalkapazitäten stand die Realisierung einer Jubiläumsausstellung auf der Kippe. So entstand die Idee, sich von den Zella-Mehlisern feiern und würdigen zu lassen. Es wurden Schulen, Kindergärten und Freizeiteinrichtungen kontaktiert und um Beiträge zur Sonderausstellung gebeten. Fast alle folgten der Einladung und nahmen das Jubiläum zum Anlass, dem Museum im Rahmen des Unterrichts einen Besuch abzustatten und Inspirationen zu sammeln. Die Zella-Mehliser Stadt- und Kreisbibliothek organisierte am 27. November eine Abendveranstaltung im Stadtmuseum wo der Filmregisseur, Drehbuchautor und Schriftsteller Rolf Sakulowski aus seinem Roman „Jägerstein“. Es war ein schöner und spannender Abend mit einem wunderbaren Menschen! Zwischenzeitlich waren auch die Ergebnisse aus den Bildungseinrichtungen im Museum angekommen woraus eine kleine aber feine Sonderausstellung gestaltet wurde. Sie wurde mit zahlreichen Gästen, den Kindern, Eltern und Lehrern, am 8. Dezember offiziell vom Bürgermeister Torsten Widder eröffnet.

 
Bürgermeister Torsten Widder mit Gästen bei der Eröffnung der Jubiläumsausstellung „20 Jahre Stadtmuseum in der Beschußanstalt“.

• 8. Dezember Kinderspiele im Advent: Für den zweiten Advent hatte sich das Team des Heimatmuseums Benshausen etwas ganz Besonderes überlegt: „Wir spielen wie unsere Großeltern zur Weihnachtszeit“ Dafür wurden viele historische Spielzeuge herausgesucht und aufgebaut. Auch ein Weihnachtsbaum wurde geschmückt ‒ aber nicht, wie wir es heute kennen, sondern so wie es früher üblich und möglich war. 

Ausstellung/Vermittlung:

•  Da das Schreiben auf Schreibmaschinen mittlerweile ebenfalls längst der Vergangenheit angehört und die jüngeren Generationen meist nicht mehr viel oder gar nichts damit anfangen können, haben ein Exemplar aus unserer Sammlung von mechanischen Mercedes-Schreibmaschinen als Probierobjekt zur Verfügung gestellt. Nun kann man also selbst in die Tasten hauen und sich auf extra hierfür gestaltetem Briefpapier seinen persönlichen schreibmaschinengeschriebenen Brief mit nach Hause nehmen.

In der Büromaschinenausstellung kann man eine historische Schreibmaschine ausprobieren.

•  Im Rahmen der Neugestaltung der Ausstellung im Heimatmuseum Benshausen wurde eine weitere Vitrine neu gestaltet.
• Die Angebote der Museen wurden im vergangenen Jahr stärker als in den vorausgegangenen Jahren von den Bildungseinrichtungen der Stadt besucht. So kamen aus dem Grundschulbereich fast alle 3. und 4. Klassen zu Sonderführungen in die Museen. Auch Schüler der Gymnasiums, Kindergruppen der örtlichen Kindertagesstätten, des Freizeittreffs sowie der Berufsbildenden Einrichtungen waren zahlreich zu Gast.
• In allen drei Museen wurden Sonderausstellungen gezeigt. Während im Heimatmuseum und im Technikmuseum weiterhin die schon länger bewährten Ausstellungen zum Leben von Daniel Elster bzw. zur Industriegeschichte unsere Stadt, inklusive Filmvorführung gezeigt wurden, gab es im Stadtmuseum gleich drei Sonderausstellungen zu sehen:
  • „Panta rhei – Alles fließt“ Malerei und Grafik von Angelika Hoffmann aus Ebertshausen.
  • „100 Jahre Regenberghütte – Allzeit Baarigk auf!“
  • „Jubiläumsausstellung – 20 Jahre Stadtmuseum“ Beiträge aus Zella-Mehliser Schulen und Kindergärten.

 Recherchen und Zuarbeiten:

•  Geschichts- und Museumsverein Zella-Mehlis e.V.: Bereitstellung von Archiv- und Bildmaterial sowie Unterstützung bei der Recherche und Veröffentlichung von drei weiteren Bänden der Zella-Mehliser Heimatgeschichtlichen Beiträge:
  • „100 Jahre Regenberghütte“, Bernd, Steffen und Selina Scharfenberg, Heinrich Jung und Förderverein Stadtarchiv
  • „Von Freibädern und von Eisbären“, Heinrich Jung, Förderverein Stadtarchiv und Förderverein Freibad „Einsiedel“
  • „Notgeld, Gutscheine und Marken aus Zella-Mehlis“, Martin Sommer.

Gleich drei neue Hefte sind in der Reihe „Zella-Mehliser heimatgeschichtliche Beiträge“ 2024 erschienen.

• Weitere Recherche- und Zuarbeiten auf Anfragen diverser Institutionen und Privatpersonen:
  • Hartmut Gräber: Bereitstellung von Archiv- und Bildmaterial und Unterstützung bei der Recherche zu einem Aufsatz über die Auszeichnungen von Heinrich Ehrhardt, erschienen in der „Orden und Ehrenzeichen“, herausgegeben von der Deutschen Gesellschaft für Ordenskunde
  • Rolf Sakulowski und Klaus-Dieter Gralow: Bereitstellung von Archiv- und Bildmaterial und Unterstützung bei der Recherche zum Buch „Unter Haien und Krokodilen – Abenteuer Meeresaquarium“
  • Dr. Karin Rase: Bereitstellung von Archiv- und Bildmaterial und Unterstützung bei der Recherche zu einem Aufsatz über die Holmenkollen-Medaille von Helmut Recknagel, dem 2024 erschienenen Sammelband zu der Tagung „Kultstätten des Skisports“.
  • Heather Steele (CEO The World War II History Project, Military Archival Research in the US and Europe-wide): Unterstützung bei Recherchen zur Fa. Carl Walther und deren Rolle im NS-System
  • „DO THEY REMEMBER“: Unterstützung bei Recherchen, Zuarbeiten für ein Interview mit dem Bürgermeister Richard Rossel für das Filmprojekt eines Filmteam aus Nürnberg welches Nachforschungen zur (Nach-)Kriegszeit der Firma „Carl Walther GmbH“ anstellt um daraus einen Dokumentarfilm entstehen zu lassen. 

Öffentlichkeitsarbeit:

• Insgesamt 205 Beiträge/Veröffentlichungen/Artikel davon:
  • 60 Beiträge auf der Internetseite der Museen
  • 84 Beiträge bei Facebook
  • 37 Beiträge im Stadtanzeiger
  • 24 Beiträge in der regionalen Presse und anderen Plattformen.
• Der erstmals am 1. Januar gestartete Besucherzähler auf unserer Internetseite registrierte bis 31. Dezember 31978 Zugriffe.

Sammlung/Dokumentation:

•  43 Übergaben an die Museen, z. T. größere Konvolute mit mehreren Objekten
  • darunter eine Schenkung von 956 Prägestempeln aus dem Nachlass des Medailleurs Helmut König, die uns seine Tochter Heike König-Rößner übergab.

Das schönste und umfangreichste Geschenk: ein kleiner Teil der insgesamt 956 Prägestempel aus dem Nachlass von Helmut König.

• 40 Übernahmen in die Sammlung (Inventarisation/Dokumentation)
• Beginn der Digitalisierung der Karteikarten zu den knapp 30.000 bisher erfassten Sammlungsobjekten durch die Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena.

Sonstiges:

• Unterstützung der Initiative zur Wiederanbringung der Gedenktafel für Johann Peter Haseney an der ehemaligen Post. Die Enthüllung der Tafel übernahmen Bürgermeister Torsten Widder und Museumsleiter Lothar Schreier. Im Museum war die Tafel zuletzt untergebracht, nachdem sie zwei Mal – jeweils aufgrund von Eigentümer-Wechseln vom früheren Postgebäude abmontiert worden war.
• Erneute Zertifizierung der Barrierefreiheit des Stadtmuseums und des Technikmuseums nach den Kriterien der bundesweiten Kennzeichnung „Reisen für Alle“ für weitere zwei Jahre.
• Werbe-Aufsteller an der Gesenkschmiede und am Heimatmuseum.

Eine Werbetafel informiert nun auch an der Gesenkschmiede die Besucher über die Angebote.

•  Im Technikmuseum Gesenkschmiede wurden alle funktionsfähigen und vorführbaren Maschinen mit zusätzlichen Sicherheitseinrichtungen ausgestattet.
• #In zwei Museen an jeweils 250 Öffnungstagen und einem Museum an 18 Öffnungstagen zu insgesamt ca. 3.500 Stunden für die Besucher da.
• diverse Kleinreparaturen in den Museen (abgelöste Fotos, Texte und Objekte etc.) sowie Restaurierungs- und Konservierungsarbeiten an Ausstellungsobjekten.
• Dank der selbstlosen Arbeit eines Uhrensammlers konnten etliche Uhren aus unsere Sammlung restauriert und wieder gangbar gemacht werden. Eine besonders schöne Uhr, mit reichem Schnitzwerk, schmückt nun die Ausstellung im Bereich der Waffensammlung. Eine weitere Uhr, von der Zella-Mehliser Firma „Jülich“, ziert das Büro des Bürgermeisters Torsten Widder.

Eine schöne, restaurierte und funktionstüchtige Wanduhr ergänzt die Ausstellung im Stadtmuseum.

 Sicherlich ist noch die eine oder andere Aktivität im alltäglichen Dienstbetrieb untergegangen.

Zella-Mehlis, im Januar 2025.

Lothar Schreier / Museumsleiter