Kontakt-Formular   Inhaltsverzeichnis   Druckansicht        

banner_willkommen-1 banner_willkommen-2 banner_willkommen-3 banner_willkommen-4 banner_willkommen-5 banner_willkommen-6 banner_willkommen-7 banner_willkommen-8

Museum Zella-Mehlis

Willkommen

Zella-Mehlis ist reich an Geschichte(n)!

Die Museen der Stadt Zella-Mehlis vereinen mit dem Stadtmuseum in der Beschußanstalt », dem Technikmuseum Gesenkschmiede » und dem Heimatmuseum Benshausen » eine museale Erlebnis- und Bildungswelt in den Bereichen Stadtgeschichte, Kulturgeschichte, Industriegeschichte, Technikgeschichte und Volkskunde.
Erfahren Sie mehr über die Vergangenheit der Stadt, über deren Berühmtheiten, über Erfindungen, sportliche sowie technische Besonderheiten und lernen Sie Zella-Mehlis und Benshausen von einer anderen Seite kennen!
Viele meinen, nachdem sie ein Stadt- oder Heimatmuseum besucht haben, kennen sie alle, weil sie sich oft ähneln ... unsere Museen sind anders!  Kommen Sie uns besuchen und Sie werden überrascht sein, wie ein Museum sein kann, klar gegliedert, informativ, interessant gestaltet ... und Sie werden dann wissen, was die Welt ohne Zella-Mehlis wäre – undenkbar!

Neuigkeiten

Objekt des Monats April 2025 – Weineimer Benshausen

Weineimer

Vor einigen Wochen erhielt das Heimatmuseum Benshausen zwei wirklich schöne Stücke aus der Blütezeit des Weinhandels. Neben einem kupfernen Krug, einem sogenannten „Köpfer“ zum Umfüllen des Weins, gehörte auch ein sehr seltenes Objekt dazu ‒ ein sogenannter Wein- oder Schankeimer.

Dabei handelt es sich um einen großen, eigentümlich geformten Kupferkessel mit zwei seitlichen Tragringen, der ein wenig an eine Urne erinnert. Oben ist noch ein Teil eines Scharniers zu erkennen, das zu einem klappbaren Deckel gehörte, der leider nicht mehr vorhanden ist.

In seiner äußeren Erscheinung orientiert sich das Objekt an antiken Vorbildern wie Amphoren oder Situlen. Diese Gefäße dienten früher zur Aufbewahrung von Flüssigkeiten aller Art, Situlen auch zum Mischen von Wasser und Wein und wohl auch zu kultischen Zwecken. Aus ihnen schöpfte man direkt mit der Trinkschale. Später wurden Situlen tatsächlich auch als Urnen verwendet. Noch heute ist diese Form unter anderem für Regentonnen aus Kunststoff oder Keramik gebräuchlich.

Situla

Ein antikes, reich verziertes Beispiel ‒ die Situla von Vače, Slowenien, aus der Zeit um 500 v. Chr. (Photographed in the National Museum of Slovenia. Von Eleassar ‒ Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=28015499)

Situla ist das lateinische Wort für Eimer. Das Wort „Eimer“ wiederum entwickelte sich über das Mittel- und Althochdeutsche aus dem lateinischen Wort „amphora“ für „Henkelkrug“. Dieser ist meist mit einem beweglichen Henkel zum Tragen versehen. Daneben ist „Eimer“ auch als uraltes, schon in der Bibel erwähntes Hohlmaß für Wein und andere Flüssigkeiten gebräuchlich. Die Füllmengen variieren je nach Verwendungszweck und von Region zu Region. Kleinere Eimer, wie sie heute in jedem Haushalt verwendet werden, hatten schon in früheren Zeiten ein Fassungsvermögen von ca. 10 bis 12 Litern und konnten von einer Person leicht getragen werden.

Der Schank- oder Schenkeimer dagegen hatte ein größeres Fassungsvermögen von 60 bis über 100 Litern und wurde von zwei Personen an Stangen getragen, wozu die beiden seitlichen Ringe dienten.

In unserem Fall diente der Kupferkessel höchstwahrscheinlich als Transportbehälter vom Weinkeller zum Ausschank, wo der Wein dann direkt aus dem Kessel an die Gäste ausgeschenkt wurde.

Zur Einteilung und Umrechnung der früher gebräuchlichen Weinmaße gibt es unterschiedliche Angaben, je nach Herkunft und Lage der Orte und der dort jeweils geltenden Maßeinheiten. So galten in Benshausen je nach Landeszugehörigkeit ‒ ursprünglich hennebergisch, später sächsisch bzw. chursächsisch und zuletzt preußisch ‒ zu verschiedenen Zeiten unterschiedliche Maße. Dies galt auch für alle anderen Orte in Europa, was für den Fernhandel eine nicht zu unterschätzende Herausforderung darstellte. Innerhalb bestimmter Warengruppen gab es aber gerade im Fernhandel einige „international“ anerkannte Handelsgrößen. Insbesondere beim Wein kann man davon ausgehen, dass für unsere Region die in Franken üblichen Volumina für den Weinhandel galten. Diese Vermutung lässt sich mit dem Fassungsvermögen unseres Schankeimers zwischen 73 bis 74 Litern begründen. So bildete das „Nürnberger Visiermaß“ vielerorts die Grundlage für Flüssigkeitsmessungen, deren Umrechnung in das heutige Maß folgende Einteilung ergibt: 1 Fuder = 884 Liter = 12 Eimer zu je 73,7 Liter!

Die berühmten Benshäuser Weine stammten vor allem von Winzern aus Franken, von der Mosel, aber auch vom Rhein, also aus dem Gebiet des ehemaligen Herzogtums Franken, eines der Stammesherzogtümer des ostfränkischen Reiches, die sich gegen Ende der Karolingerzeit zu Beginn des des 10. Jahrhunderts herausbildeten. Es umfasste das heutige Hessen, das nördliche Baden-Württemberg, das südliche Thüringen, weite Teile von Rheinland-Pfalz und Teile der heute fränkischen Gebiete Bayerns. Die weitreichenden Handelsbeziehungen sind durch zahlreiche Einkaufsrechnungen der Weinhändlerfamilien Anschütz, Jung und Kräger belegt. In den hiesigen Tonnenweinkellern, die überwiegend im 18. Jahrhundert angelegt wurden, reiften diese Weine durch fachmännische Kellerarbeit oder „Küferei“ vorzüglich heran. Aus dieser Zeit zeugen noch heute prächtige Wohnhäuser mit Stuckdecken und Freitreppen. Die reichsten Weinhändlerfamilien erwarben daneben große landwirtschaftliche Güter.

Zurück zu unserem Schankeimer, er stammt aus dem Besitz der einst großen und angesehenen Weinhändlerfamilie Kräger. Diese Familie stammte ursprünglich aus Orferode, einem Ort am Fuße des Hohen Meißners an der hessischen Grenze zu Thüringen und Niedersachsen. Hier nahm die Familie eine herausragende Stellung unter den Weinhändler- und Fuhrmannsfamilien der Region ein. Zunächst nur in Orferode und Kammerbach ansässig, breitete sie sich von dort aus gegen Ende des 18. Jahrhunderts in ganz Deutschland aus, so auch in Benshausen, das sich schon damals durch einen ausgeprägten Weinhandel und Frachtverkehr auszeichnete. Heinrich Kräger (1744-1815) kam Ende des 18. Jahrhunderts aus Orferode nach Benshausen und gründete hier eine Weinhandlung. Seine Nachkommen wurden unter anderem Rittergutsbesitzer auf dem Aschenhof und dem Rittergut Oberstadt bei Meiningen, einer wurde Regierungsrat in Gotha und einer wanderte nach New York aus.

J.H.Kraeger
Johann Heinrich Kräger, der in dritter Generation, als 19-jähriger, ab 1863 die Geschäfte übernahm.

Familienwappen
Das Wappen der Familie Kräger. Die drei Sterne stehen vermutlich für „Glaube, Hoffnung und Liebe“ als wichtigste christliche Tugenden, die Traube für den Weinhandel und die Henne auf den drei Hügeln für die Grafschaft Henneberg, zu der einst auch Benshausen gehörte.

Der Wein wurde in großen und kleinen Fässern und später auch in Flaschen auf vierspännigen Pferdefuhrwerken durch ganz Deutschland, Polen, Böhmen und die Schweiz transportiert. Die Fahrten dauerten oft Wochen und Monate.

Frachtfuhrwerk
Historische Darstellung eines Frachtfuhrwerkes auf dem Marktplatz Benshausen, um 1850. (VORHAUER, Ferd.: „Erinnerung an Benshausen“, Lithografie)

Unter anderem mit dem Bau der Eisenbahn in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erfuhr vor allem das Frachtfuhrwesen seinen Niedergang. Die wohlhabenden Weinhändlerfamilien verlegten sich auf andere Wirtschaftszweige, starben aus oder zogen fort u.a. nach Amerika dem Land der (damals) unbegrenzten Möglichkeiten. (ls)

Glossar

Museum

"Ein Museum ist eine nicht gewinnorientierte, dauerhafte Institution im Dienst der Gesellschaft, die materielles und immaterielles Erbe erforscht, sammelt, bewahrt, interpretiert und ausstellt. Öffentlich zugänglich, barrierefrei und inklusiv, fördern Museen Diversität und Nachhaltigkeit. Sie arbeiten und kommunizieren ethisch, professionell und partizipativ mit Communities. Museen ermöglichen vielfältige Erfahrungen hinsichtlich Bildung, Freude, Reflexion und Wissensaustausch."

ICOM-Museumsdefinition 2023

Zella-Mehlis verbindet
 

Wir würden gerne Cookies auf Ihrem Rechner platzieren, um uns zu helfen, diese Website zu verbessern.


Aktuell

Museumstag

Termine 2025

Ausstellungen

Plakat Sonderausstellung Hauck

Plakat

Sonderausstellung Industriegeschichte

Imagefilm Zella-Mehlis

Unsere Gäste sind immer wieder erstaunt, was man in unserer Stadt alles erleben kann: Spannende Entdeckungen im Technikmuseum Gesenkschmiede und im Stadtmuseum in der Beschußanstalt, beeindruckende Kunstwerke im Bürgerhaus, exotische Begegnungen im Meeresaquarium, naturwissenschaftliche Phänomene in der Explorata-Mitmachwelt, Badespaß in den Erlebnisfreibädern und vieles mehr! Ob Sie sich für Technik interessieren, Kunst und Kultur bevorzugen oder sich als Familie mit Ihren Kindern wohlfühlen möchten – Zella-Mehlis hat für viele Geschmäcker das passende Angebot!

 

Öffnungszeiten

Stadtmuseum in der Beschußanstalt und Technikmuseum Gesenkschmiede

Montag: 10.00 Uhr – 17.00 Uhr
Dienstag: 10.00 Uhr – 17.00 Uhr
Mittwoch: geschlossen
Donnerstag: 10.00 Uhr – 17.00 Uhr
Freitag: 10.00 Uhr – 17.00 Uhr
Samstag: 10.00 Uhr – 16.00 Uhr
Sonntag: 10.00 Uhr – 16.00 Uhr
Feiertags: 10.00 Uhr – 16.00 Uhr

An vier Tagen bleiben die Museen geschlossen:
Neujahr, Christi Himmelfahrt, Heiligabend und Silvester.

Heimatmuseum Benshausen

Das Heimatmuseum Benshausen hat am zweiten Sonntag eines Monats von 14.00 – 17.00 Uhr geöffnet (Bitte Veröffentlichungen und Änderungsmeldungen auf dieser Internetseite beachten!). Besuche außerhalb der Zeiten nur nach langfristiger vorheriger Vereinbarung. Telefon: (0 36 82) 46 46 98

Sie finden uns auch auf Facebook!

 

Sie sind der 39895. Besucher seit dem 1. Januar 2024

 

Zella-Mehlis –
Historisch gewachsene Wirtschaftskraft

Zella-Mehlis kann auf eine bewegte und erfolgreiche Wirtschaftsgeschichte zurückblicken. Hier wurde der Lauf von internationalen Automarken beeinflusst, Weltkonzerne gegründet und dafür gesorgt, dass James Bond die Welt retten kann. Und auch heute finden sich hier Wirtschaftszweige, die man auf den ersten Blick nicht vermuten würde. Die Langversion dieses Filmes, welcher in Zusammenarbeit mit mamoni media » entstanden ist, können Sie im Technikmuseum Gesenkschmiede » sehen.

Partner/Kooperationen

Erlebnispark Meeresaquarium Explorata Mitmachwelt Galerie im Bürgerhaus Thüringer Wald Card Mehrkindfamilienkarte Thüringen    Schmieden in der Gesenkschmiede

Seitenanfang