Von Freibädern und von Eisbären
Zella-Mehlis ist von herrlichen Wäldern und Bergen umgeben. In dieser idyllischen Landschaft fehlt nur noch ein malerisch gelegener Bergsee für Badelustige. Vielfältige Bestrebungen und Aktivitäten gab es in der Vergangenheit, ein schönes Freibad für die Bevölkerung zu schaffen, wie ein Blick in die Geschichte beweist.
Wo gingen unsere Altvorderen zum Baden, wie war es damals generell um die Körperpflege bestellt? Die Kinder und Jugendlichen sprangen einfach in die Teiche, die es im Raum Mehlis und Zella St. Blasii in größerer Zahl gab. Und die Älteren? Zwei Gebäude im heutigen Zella-Mehlis erinnern noch an diese Zeit (siehe Seite 7). Im „Allgemeinen Anzeiger“ vom 28. Mai 1896 heißt es zu dieser Problematik: „Mehlis. Wie uns von geschätzter Seite mitgeteilt wird, soll die städtische Bade-Anstalt morgen Donnerstag zur Eröffnung kommen. Mögt(e) der Nutzen und Zweck der Anstalt recht erkannt und selbige fleißig benutzt werden.“
Zur gleichen Problematik können wir im Einwohnerbuch der Stadt Zella-Mehlis 1937/38 unter dem Stichwort: Badeeinrichtungen nachfolgenden Text lesen: „Die Stadt Zella-Mehlis besitzt zwei Warmwasserbadeanstalten mit Brausebädern und zwar ein Bad im Ortsteil Zella, Malzhügel 3 und ein Bad im Ortsteil Mehlis, Regenbergstraße 2. Dort werden auch medizinische Bäder und dergleichen verabreicht. An Freischwimmbädern sind vorhanden:
- Städtisches Bad in der Struth
- Schwimmbad des Athletenklubs ‚Jugendkraft’ im Einsiedel
- Juchsbad in der Sommerau.“
Das war schon ein Fortschritt. Wie sah es nun mit der Entwicklung der Freibäder in unserem Raum im vergangenen Jahrhundert bzw. Jahrtausend aus? Sechs oder gar sieben Freibäder soll es im Raum der heutigen Stadt Zella-Mehlis gegeben haben. Eine kühne Behauptung! Es waren nicht die „Jungen Historiker“, sondern die jung gebliebenen Historiker im fortgeschrittenen Alter, die Licht ins Dunkel brachten.