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200 Jahre Fahrrad

Fahrradausstellung im Stadtmuseum

Heute vor 200 Jahren, am 12. Juni 1817, fuhr Karl Drais erstmals auf einer Laufmaschine (Draisine) durch Mannheim (Baden-Württemberg), dieses Gefährt gilt als die Urform des Fahrrades. Was zunächst belächelt wurde entwickelte sich schließlich zu einer Erfolgsgeschichte, an der auch unsere Region großen Anteil hatte. So versah Heinrich Mylius aus Themar um 1845 das Laufrad mit Tretkurbeln, das Original befindet sich im dortigen Heimatmuseum.

TretkurbelfahrradEin ähnliches Fahrrad aus Zella-Mehlis, angefertigt um 1865 von einem unbekannten Meister, ist auch in der Dauerausstellung unseres Stadtmuseums in der Beschußanstalt zu bewundern!

Die industrielle Fertigung von Fahrrädern begann in Zella St. Blasii im Jahre 1894. Als einer der Ersten machte die Gewehr- und Fahrradfabrik Friedrich Langenhan mit ihrem „Meteor"-Fahrrad auch über die Region hinaus auf sich aufmerksam. Zwei Jahre später, im Jahre 1896, gründete der Zellaer Industrielle Heinrich Ehrhardt die Fahrzeugfabrik Eisenach, deren Betätigungsfeld u.a. auch in der Herstellung von Fahrrädern bestand.

Werbung Meteor FahrräderEinfach in der Handhabung und vergleichsweise preiswert entwickelte sich das Fahrrad zu Beginn des 20. Jahrhunderts zu einem der beliebtesten Fortbewegungsmittel und Sportgerät. Um an diesem Erfolg teilhaben zu können entstanden zu jener Zeit in Zella und Mehlis etliche kleine Firmen, die die Herstellung von Fahrrädern als Haupt- oder Nebenfertigung betrieben. So konnten bisher über 20 örtliche Fahrradmarken nachgewiesen werden. Meist handelte es sich dabei um Hersteller, die angekaufte Komponenten zu Fahrrädern montierten und diese dann unter einem eigenen Markennamen verkauften. Infolge eines sich bald einstellenden Überangebotes an Fahrrädern war diesen Firmen meist keine lange Existenz beschieden. Die einzige wirklich beständige und bis zum Zweiten Weltkrieg ununterbrochen tätige Fahrradfabrik blieb die Firma Langenhan.