Sonderausstellungen
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100 Jahre Museum in Zella-Mehlis (1909 - 2009)
Sonderausstellung - vom 5. April bis zum 13. September im Stadtmuseum in der Beschu�anstalt
Zu Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts gab es in ganz Deutschland Bestrebungen zur Gründung von Heimat- oder Stadtmuseen. Dies traf auch auf das damalige Herzogtum Sachsen-Coburg und Gotha zu, in dem man nun über die herzoglichen Sammlungen hinaus, teils aus persönlicher Initiative, teils aus verschiedenen Vereinsinitiativen heraus historische Sammlungen aufbaute. Mit diesen sollte sich nicht zuletzt auch der Stolz der Bürger auf ihre Geschichte dokumentieren.
Vor genau 100 Jahren wurde so auf Initiative des damaligen Bürgermeisters Otto Barthelmes auch in Zella St. Blasii ein Museum errichtet. Bereits einige Jahre zuvor hatte er sich persönlich mit diesem Ziel an zahlreiche Bekannte und Freunde sowohl in der Region, wie auch in der Fremde gewandt und für eine Überlassung von "Altertümern" zur Einrichtung einer "Heimathalle" geworben. Auf diesem Wege entstand eine ansehnliche Sammlung von repräsentativen Sachzeugen zur Geschichte der Stadt Zella St. Blasii, die man der Öffentlichkeit im Juni 1909 in den Räumen der damaligen Metallarbeiter-Fachschule in der Forstgasse als Ortsmuseum präsentierte.
In der Stadt Mehlis hingegen war es der Gewerbeverein, der im Jahre 1910 ebensolche "Altertümer" für die Ausgestaltung eines Ortsmuseums in der Kaiserschule zusammengetragen hatte. Schon ein Jahr später hielt es dieser gar für notwendig, den Mehliser Rat um Zuweisung eines größeren und damit geeigneteren Raumes für diese Einrichtung zu ersuchen.
Der Weg dieser beiden Sammlungen war gezeichnet durch ihre Zusammenführung in einem gemeinsamen städtischen Museum sowie durch die umfängliche Erweiterung durch Spenden aus ganz Deutschland. So konnte z.B. eine der bedeutendsten städtischen Waffensammlungen entstehen. Andererseits aber wurde diese durch bürokratische und politische Eingriffe, den fahrlässigen Umgang mit unikaten historischen Sachzeugen, Beschlagnahmungen und vor allem die Plünderung zu Ende des II. Weltkrieges stark dezimiert. Doch zweimal - jeweils nach den beiden verheerenden Kriegen des 20. Jahrhunderts - sollten sich wieder Enthusiasten finden, die einen Neubeginn in Angriff nahmen.
Die Sonderausstellung "100 Jahre Museum in Zella-Mehlis" zeichnet die Entwicklung der Zella-Mehliser Museen bis hin zum heutigen Stadtmuseum in der Beschußanstalt nach. Aus diesem Anlass sind Dokumente und einmalige historische Sachzeugen aus den verschiedenen Epochen der Entwicklung der Zella-Mehliser Museen erstmals wieder in einer Ausstellung zu sehen.
Die Sonderausstellung ist vom 5. April bis zum 13. September im Stadtmuseum in der Beschußanstalt, Anspelstraße 25 zu besichtigen.
Ansprechpartner: Herr von Nordheim
Stadtmuseum in der Beschußanstalt
Tel. 03681/464698/99
E-Mail: museum@zella-mehlis.de
Glossar
Museum
"Ein Museum ist eine nicht gewinnorientierte, dauerhafte Institution im Dienst der Gesellschaft, die materielles und immaterielles Erbe erforscht, sammelt, bewahrt, interpretiert und ausstellt. Öffentlich zugänglich, barrierefrei und inklusiv, fördern Museen Diversität und Nachhaltigkeit. Sie arbeiten und kommunizieren ethisch, professionell und partizipativ mit Communities. Museen ermöglichen vielfältige Erfahrungen hinsichtlich Bildung, Freude, Reflexion und Wissensaustausch."
ICOM-Museumsdefinition 2023