Geschichte
Das historische Mittelgebäude wurde bereits zwischen 1830 und 40 als Sägewerk errichtet. Zu dieser Zeit konnten die Maschinen nur mit zwei Wasserrädern angetrieben werden.
Das Grundstück gehörte damals einem Kommerzienrat Eckstein aus Mehlis.
In der Stadt Zella St. Blasii gründete 1842 der Huf- und Wagenschmied Johann Heinrich Wahl einen Schmiedebetrieb, in dem schon bald mit einfachen Gesenken und in Handarbeit Kleinserien hergestellt wurden.
Um die Produktion zu steigern, kaufte er um 1900 einen gebrauchten, amerikanischen Brettfallhammer. Diese Maschine erzeugte sehr viel Lärm und Erschütterungen. Die Nachbarn beschwerten sich. Eine Produktionserweiterung inmitten der Stadt war aus diesen Gründen nicht möglich.
Die Familie Wahl kaufte daher 1917 dieses Grundstück außerhalb der Stadt, im Lubenbachtal (damals Gemarkung Stadt Mehlis, heute Lubenbachstraße 4), vom Sägewerksbesitzer, Kommerzienrat Eckstein.
In der Gesenkschmiede der Familie Wahl wurde nach einigen Umbauarbeiten von 1918/1919 bis 1985 mit fünf bis sieben Mitarbeitern produziert.
1985 verkaufte Helmut Wahl das Grundstück an einen Denkmalpflegebetrieb (VEB Denkmalpflege Suhl). Bis 1992 dienten nunmehr die Räumlichkeiten als Metallbauwerkstatt.
Bereits 1988 erkannten die Behörden der ehemaligen DDR den Wert der Anlage und der historischen Maschinen und stellten die Gesenkschmiede unter Denkmalschutz (Technisches Denkmal).
Nach der Auflösung des Denkmalpflegebetriebes erwarb die Stadt Zella-Mehlis 1992 das Grundstück von der Insolvenzgesellschaft und baute es in den Folgejahren zu einem gern besuchten technischen Museum aus. Große Unterstützung erfuhr das Museum von 1993 bis 2023 durch den „Förderverein für das technische Museum Gesenkschmiede Zella-Mehlis“, dessen Erbe der Geschichts- und Museumsverein Zella-Mehlis e.V. » nun antritt.
Glossar
Museum
"Ein Museum ist eine nicht gewinnorientierte, dauerhafte Institution im Dienst der Gesellschaft, die materielles und immaterielles Erbe erforscht, sammelt, bewahrt, interpretiert und ausstellt. Öffentlich zugänglich, barrierefrei und inklusiv, fördern Museen Diversität und Nachhaltigkeit. Sie arbeiten und kommunizieren ethisch, professionell und partizipativ mit Communities. Museen ermöglichen vielfältige Erfahrungen hinsichtlich Bildung, Freude, Reflexion und Wissensaustausch."
ICOM-Museumsdefinition 2023