VEB Baumechanik Suhl
Am 1. März 1957 beauftragte der Bezirkstag Suhl die Abt. Aufbau des Rates des Bezirkes mit der Bildung eines bezirksgeleiteten Baumaschinenbetriebes. Anlass dazu waren zu hohe Reparatur-, Stillstands- und Wartezeiten der Baumaschinen im Bezirk Suhl und der dadurch verursachte mangelnde Fortschritt der Bauarbeiten. Nach andauernden Querelen bestimmte der Rat des Bezirkes 1959 die Hollandsmühle als Standort für den neuen Baumaschinenreparaturbetrieb. Am 24. September 1960 wird der Baumaschinenreparaturbetrieb in das Handelsregister der Abt. Finanzen, Sachgebiet Staatliches Eigentum des Rates des Kreises als juristisch selbständiger Betrieb eingetragen und dem Bezirksbauamt beim Rat des Bezirkes Suhl unterstellt.
Nach dreißigjähriger Existenz beendete der Betrieb seine Tätigkeit unter der Firmenbezeichnung Baumechanik Suhl. Nach der Wende nannte er sich zunächst Stahlbau und Umwelttechnik GmbH, Zella-Mehlis. Eine Zeit lang arbeitete im Betrieb die Multicarinstandsetzung als Vertragswerkstatt des Herstellers.
In den weiteren Jahren erfolgte der Abriss der alten Ehrhardtschen Fabrikgebäude, die Demontage des Speisesaals und des gesamten Stahlbaubereiches samt Einrichtung. Die Reparaturhalle wurde zur Lagerung von Streusalz genutzt, vom Verwaltungsgebäude entfernte man die Dachbinder aus Stahl und gab das Gebäude dem Verfall preis.
Das Gelände der Baumechanik verkam zu einer trostlosen Industriebrache. In den Ruinen derselben drehte eine amerikanische Filmgesellschaft im Jahr 2015 einen Horrorfilm, zu dem sie passende Kulissen benötigte.
2016 hat die Stadt Zella-Mehlis das 4,5 Hektar große Gelände in unmittelbare Nähe zur Autobahn gekauft, um es als Gewerbegebiet neu zu erschließen. 2018/19 wurden deshalb alle Bauten abgerissen. An die alte Baumechanik erinnert nichts mehr.