Im Zeichen des Waffenschmieds – Sportgewehre & Pistolen Kaliber .22 aus Suhl u. Zella-Mehlis – die Zeit nach 1945
Im Mittelpunkt dieser Broschüre steht die Vorstellung der in Suhl und Zella-Mehlis nach 1945 bzw. ab ca. 1949 produzierten Kleinkaliber-Sportwaffen, zudem die Ergebnisse der in dieser Zeitspanne versuchten bzw. vollzogenen, technischen Weiterentwicklung.
Der inhaltliche Schwerpunkt dieser 2. überarbeiteten und erweiterten Auflage ist erneut die Vorstellung der in der Thüringer Region ab ca. 1949 produzierten Kleinkaliber-Sportwaffen. Die erste Auflage dazu erschien vor mehr als 10 Jahren. Die im Vorwort zur 1. Auflage bzw. im Text gemachten Aussagen zu Umfang, zeitlichen Hintergründen, Inhalt, Darstellungsform der Abhandlung gelten im Wesentlichen auch für die neue Auflage.
Die Herstellung von Waffen für das Scheiben- und Übungsschießen hat in der Region um Suhl und Zella-Mehlis eine mehr als hundertfünfzigjährige Tradition. Geeignetes Schießgerät für Kleinkalibermunition wurde ab etwa 1900 als Pistole, Büchse, Scheibenstutzen, mit unterschiedlichen Verschluss- und Schlosssystemen hergestellt und sogar weltweit mit Erfolg angeboten. Im MEWA-Ernst-Thälmann-Werk Suhl, dem standortidentischen Nachfolgebetrieb des ehemaligen Waffenwerkes C.G. Haenel, nahm man ab 1952, unter Nutzung der hier vorhandenen personellen und materiellen Voraussetzungen, einige der bei Fa. Haenel entworfenen KK-Büchsen-Modelle als Basis für die neu in Gang gesetzte Produktion. Hauptproduzent, insbesondere von KK-Gewehren höheren Leistungsvermögens, war ab etwa 1955 die neu strukturierte Firma „Ernst-Thälmann-Werk Suhl“ (ETW). Sowohl das aus der Fa. VEB ETW Suhl ab ca. 1969 hervorgehende „Fahrzeug- und Jagdwaffen Werk Suhl“ als auch die daraus nach 1989 entstandene „Jagd- und Sportwaffen Suhl GmbH“ ergänzten diese Erdzeugnislinien. Nach Insolvenz der letztgenannten 1993 beschränkte sich die dann neu gegründete „Suhler Jagd- und Sportwaffen GmbH“ unter Management der Steyr AG auf die Fertigung von Jagdwaffen. Mitgliedsbetriebe von Handwerksgenossenschaften der Region, aber auch die Zentrale Waffen-Werkstatt der GST in Suhl, fertigten kleine Losgrößen von Sportwaffen, zunächst Scheibenpistolen – ab ca. 1949 –, später – ab 1954 – verstärkt leistungsfähige Sport- und Matchbüchsen sowie auch international anerkannte Wettbewerbspistolen unterschiedlicher Konzeption. Im Mittelpunkt der Übersicht steht die Vorstellung der ab 1949 von den genannten Firmen produzierten, insgesamt 46 Modelle von Übungs-, Sportgewehre und -pistolen, Wettkampf-, Matchgewehre und -pistolen einschließlich deren Weiterentwicklungen, modellspezifischen Ableitungen, Prototypen. Informationen zu waffentechnischen, erzeugnisbezogenen Funktionsgruppen, wie u.a. Verschlüsse, Schlosse, Abzugseinrichtungen, Komponenten der Visiereinrichtung sind detailliert vorangestellt.