Heinrich Ehrhardt und Automobilbau
Der Techniker und Erfinder, Geheime Baurat und Dr.-Ing. h.c. Heinrich Ehrhardt wurde 1840 in Zella St. Blasii geboren und ist nach einem arbeitsreichen Leben 1928 in Zella-Mehlis gestorben. Einige bis heute reichende Werksgründungen gehen auf seine Initiative zurück, so z.B. die 1889 gegründete Rheinische Metallwaren- und Maschinenfabrik AG in Düsseldorf (Rheinmetall) oder die Fahrzeugfabrik Eisenach. Auch ist er Inhaber von über 130 z.T. noch heute gebräuchlichen Patenten.
Im Jahre 1896 wurde die Eisenacher Fahrzeugfabrik gegründet, welcher der aus Zella St. Blasii stammende Rheinmetall-Gründer Heinrich Ehrhardt vorstand. Schon zwei Jahre später fertigte man hier den auf einer französischen „Decauville"-Lizenz basierenden „Wartburg-Motorwagen“ und war damit nach Daimler und Benz der dritte Automobilhersteller in Deutschland.
1904 verlagerte Ehrhardt seine persönlich lizensierte Automobilfertigung in seine Geburtsstadt Zella St. Blasii und produzierte hier sowohl Personen-, Sport- und Lastkraftwagen, Schienenfahrzeuge, Boots- und Luftschiffmotore sowie 1906 die weltweit ersten gepanzerten Motorfahrzeuge.
Nach dem Konkurs des Zella-Mehliser Ehrhardt-Werkes im Jahre 1925 wurde die Produktion des bis dato bereits auf einer französischen „Amilcar“-Lizenz gefertigten „Pluto“-Kleinwagens noch einige Jahre weiter geführt.
In unserer Ausstellung zeigen wir Objekte, Dokumente und Fotografien sowie das einzige noch erhaltene Chassis eines Ehrhardt-Automobils.