Trachten
Etwa seit der Wende vom 15. zum 16. Jh. entwickelte sich auch in Thüringen eine nach Herkunftsgegenden differenzierte Kleidung bei der ländlichen Bevölkerung, wie die Unterschiede zwischen den einzelnen Trachtengebieten dokumentieren. Je nach Anlass wurden geschlechts- und altersspezifische Berufs-, Werktags-, Kirchgangs-, Festtags- oder Kirmes-, Hochzeits- sowie Trauertrachten getragen.
Um die Wende zum 20. Jh. engagierten sich auch in Thüringen Vereine für den Erhalt des ländlichen Brauchtums und im besonderen auch der Volkstracht. Einer von jenen war der „Jungdeutsche Orden“. Deren weibliche Mitglieder fertigten in den 1920er Jahren in ihren jeweiligen Ortsverbänden Puppentrachten an. Der Umstand, dass der Jungdeutsche Orden nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten verboten wurde, führte dazu, dass ein Teil dieser Sammlung in Zella-Mehlis über Jahrzehnte sorgsam behütet wurde. 1996 übernahm unser Museum diesen volkskundlichen Schatz als Leihgabe.
Glossar
Museum
"Ein Museum ist eine nicht gewinnorientierte, dauerhafte Institution im Dienst der Gesellschaft, die materielles und immaterielles Erbe erforscht, sammelt, bewahrt, interpretiert und ausstellt. Öffentlich zugänglich, barrierefrei und inklusiv, fördern Museen Diversität und Nachhaltigkeit. Sie arbeiten und kommunizieren ethisch, professionell und partizipativ mit Communities. Museen ermöglichen vielfältige Erfahrungen hinsichtlich Bildung, Freude, Reflexion und Wissensaustausch."
ICOM-Museumsdefinition 2023