Sonderausstellungen
aktuelle und vergangene
Sonderausstellung der kleineren Art
"Sonderausstellung der kleineren Art" ab 23. März im Stadtmuseum in der Beschußanstalt in Zella-Mehlis:
"Der Schriftsteller Bodo Kühn - Geschichte der Thüringer Heimat im Spiegel seiner Werke"
Bodo Kühn wurde 1912 als Sohn eines kleinen Glasunternehmers in Stützerbach im Thüringer Wald geboren. Er erlernte einen kaufmännischen Beruf und nutzte bereits als junger Mensch die Zeit der eigenen Arbeitslosigkeit, um heimatgeschichtliche Studien zu betreiben. Hieraus entstanden erste Artikel für Lokalzeitungen. Auf diesem Wege wurde 1934 auch sein Erstlingsroman "Das Schwedengretel" veröffentlicht. Erst Jahre 1955 erschien mit "Licht über den Bergen" sein erster Roman in Buchform. Mit einem profunden heimatkundlichen Fachwissen ausgestattet, wählt Kühn vor allem die in ärmlichen Verhältnissen lebenden kleinen Leute des Thüringer Waldes mit den sich um sie spinnenden Gegebenheiten als seine Romanhelden.
Aber auch historische Persönlichkeiten, die in Thüringen oder darüber hinaus tätig waren und sich durch ihr Wirken einen Namen verschafft haben, animierten Kühn. So spielen neben Glas- und Waldarbeitern, Steinbrechern, Schneidemüllern, Stadtmusikanten sowie einfachen Bauern auch Persönlichkeiten wie der Porzellanerfinder Böttger, der Buchdrucker Gutenberg, der Orgelbauer Silbermann oder der Glockengießer van Wou eine Hauptrolle in Kühns Werken.
Mit seinem schlichten und gut verständlichen Stil fesselt Kühn den Leser im wahrsten Sinne des Wortes in einer zurückliegenden Zeit.
Bodo Kühn lebt heute in einem Weimarer Seniorenheim. Sein Alter verbietet ihm schriftstellerische Tätigkeit. Als sein letztes Werk erschien im Jahre 2003 die Erzählung "Der Damm". 2009 wurde sein bereits 1934 entstandener Erstlingsroman "Das Schwedengretel" in Buchform aufgelegt.
Vom 23. März bis zum 24. Mai wird das literarische Schaffen des heute 97jährigen im Zella-Mehliser Stadtmuseum vorgestellt.
Glossar
Beschußanstalt
Zur Regulierung des Beschusswesens wurden in Deutschland mit dem Gesetz vom 19. Mai 1891 Beschussprüfungen für alle zivilen Feuerwaffen vorgeschrieben. Die vorgesehenen Prüfmarken wurden per Verordnung vorgeschrieben. Die Prüfstellen wurden auf Anordnung der Landesregierungen zum 1. April 1893 eingerichtet. Es waren zuerst drei Beschussanstalten in Suhl, Zella-Mehlis und Oberndorf am Neckar, die später zu Beschussämtern wurden. Im Jahr 1905 gab es weitere Prüfstellen in Frankfurt an der Oder, Sömmerda, München und in Germersheim.