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Der letzte Tanz - Anmut und Verfall
Unter diesem Motto empfängt Frank Hausdörfer am Donnerstag, den 27. März um 19 Uhr, Freunde der Fotografie zur Vernissage im Museum der Zella-Mehliser „Beschußanstalt".
Es ist die erste Personalausstellung des Fotografen in seinem Wohnort. Vor wenigen Tagen stellte er gemeinsam mit seinen Fotofreunden vom Fotoclub Kontrast Suhl im Bürgerhaus der Ruppbergstadt aus.
Es werden größtenteils Bilder aus einer Zella-Mehliser „Lichtfabrik" gezeigt, die vor fast drei Jahren abgerissen wurde. „Dadurch verschwand eine weitere interessante Location, die vor allem durch ihr poesievolles Licht und das marode Ambiente bezaubern konnte", bedauert Hausdörfer. Viele begehbare Objekte im Suhler Raum sind der Abrissbirne zum Opfer gefallen. „Gerade für mich, da ich lieber On Location als in einem kahlen Studio arbeite, ist dadurch eine 'Lichtfabrik' geschreddert worden", resümiert der Fotograf.
Nach einer Reihe von Ausstellungen zu den Themen Reise- und Model-Fotografie sollten unter dem Motto „aus der Nähe" Marko – und Naturaufnahmen von Frank Hausdörfer gezeigt werden. Nach reiflichen Überlegungen im Bezug auf das Stadtmuseum entschieden sich „Hausherr" Joachim Thomas und der Fotograf für die Zella-Mehliser „Lichtfabrik". Neben den Modelaufnahmen sollen Bilder von den Räumen der ehemaligen „Spezial-Werkzeug-Fabrik" aus der Mehliser Struth gezeigt werden. Leider fanden sich keine Aufnahmen im Archiv, die das Arbeitsleben in der SWZ dokumentieren.
Seine erste Kamera, eine russische „Smena", bekam Frank Hausdörfer 1975. Heute arbeitet er mit einer „Canon 5D Mark II". Nachdem er seine Pressetätigkeit Ende der 1990er Jahre aufgegeben hatte, wandte er sich verstärkt der Reise- und seit 2006 der Modelfotografie zu.
Eine gute Lichtstimmung ist dem Fotokünstler wichtig. Eine Stärke von ihm ist es, schnell zu erfassen welche Möglichkeit eine Location bietet. Besonderen Wert legt der Autodidakt auf Kontraste, sei es aus farblicher Sicht oder bei der Motivwahl. Ein auffälliges Stilmittel ist die Arbeit mit großen Brennweiten.
Gerne arbeitet Hausdörfer mit Menschen, die vom Standard abweichen, die etwas zu sagen haben. Dabei versucht er seine Modelle zu befähigen, neue Wege zu gehen oder in neue Rollen zu schlüpfen. Wenn ihm dies gelingt, ist das Ergebnis oft für beide Seiten etwas Besonderes.
Seit vielen Jahren nutzt Hausdörfer das Internet bei der Suche nach neuen Gesichtern. So ist es nicht verwunderlich, dass auf den zum Teil sieben Jahre alten Bildern, Models zu sehen sind, die nicht nur in Thüringen sondern auch in Sachsen, Bayern und Hessen leben.
Die Ausstellung zeigt somit ebenfalls die Anfänge der Digital- und der Model-Fotografie des Künstlers. „Mit der damaligen Technik war es oft schwierig bei den extremen Lichtverhältnissen der 'zugewachsenen Fabrikanlage' arbeiten zu können". Es hat aber dazu geführt, dass Hausdörfer durch die Arbeiten viel bei der Gestaltung von Fotografien lernen konnte. Das Wissen hat sich bei seinen späteren Aufnahmen bezahlt gemacht und so ist es nicht verwunderlich, dass er in den zurückliegenden Jahren ein positives Feedback über die Grenzen von Thüringen hinaus bekommt. Bezeichnend dafür ist der Zuspruch auf seiner Facebook-Seite. So rangiert hinter der „Fangruppe" aus Suhl „Italien" vor anderen Thüringer Städten auf Rang zwei.
Glossar
Museum
"Ein Museum ist eine nicht gewinnorientierte, dauerhafte Institution im Dienst der Gesellschaft, die materielles und immaterielles Erbe erforscht, sammelt, bewahrt, interpretiert und ausstellt. Öffentlich zugänglich, barrierefrei und inklusiv, fördern Museen Diversität und Nachhaltigkeit. Sie arbeiten und kommunizieren ethisch, professionell und partizipativ mit Communities. Museen ermöglichen vielfältige Erfahrungen hinsichtlich Bildung, Freude, Reflexion und Wissensaustausch."
ICOM-Museumsdefinition 2023