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Vortragsabend im Stadtmuseum
Passend zur derzeit im Stadtmuseum gezeigten Sonderausstellung "Bonifatius in Ohrdruf und Thüringen" lädt Herr Hans-Joachim Köhler, Opfr. i. R. alle Interessierten zu einem Vortragsabend, am 16. Juli 2018 um 19.30 Uhr, zum Thema "Die Übergänge über den mittleren Thüringer Wald" recht herzlich in das Stadtmuseum ein. Der Eintritt ist kostenfrei!
Wegen seiner zentralen Lage in Mitteleuropa waren Thüringen und der Thüringer Wald seit ur- und frühgeschichtlicher Zeit ein wichtiges Durchgangsgebiet zwischen Ostsee und Mittelmeer, West- und Osteuropa. Zeugen hierfür sind jungsteinzeitliche und bronzezeitliche Funde entlang dieser Wegstrecken, wie sie auch die Dauerausstellung in unserem Stadtmuseum zeigt.
Ferner führten die Wege von Kaufleuten und Heerscharen im Mittelalter auch durch unser Gebiet. Auf und entlang dieser, meist über verzweigte Hohlwege führenden, Routen wurden ab dem 17. Jahrhundert die Post- und Kunststraßen gebaut und befestigt. Heute sind sie zu Kreis- und Bundesstraßen ausgebaut und werden von Eisenbahnlinien und Autobahnen begleitet. Auch mancher Waldweg führt den Wanderfreund entlang dieser historischen Wegstrecken.
Die Lebensbeschreibung eines Schülers von Bonifatius aus dem Jahre 736 berichtet von einem Verkehrsweg nach Thüringen und kann als wohl ältester urkundlicher Nachweis angesehen werden.
Die augenfällige Reihung der Städte Eisenach, Gotha, Erfurt, Naumburg entlang einer West-Ost-Verkehrsader lässt vermuten, dass hier schon früh der Verkehr vorüberging und zum Entstehen dieser Städte führte.
Ihnen kam auch als Sammelpunkte des Verkehrs, der den Thüringer Wald überschritt, eine besondere Bedeutung zu. In diese Entwicklung sind auch die alten Verkehrswege und Handelsverbindungen einzuordnen, die den Thüringer Wald, über die Route Erfurt – Arnstadt – Crawinkel – Oberhof – Zella-Mehlis bzw. Suhl in Richtung Nürnberg bzw. Würzburg, überquerten.